Historical Lords & Ladies Band 45 by Anne Herries & Elizabeth Bailey

Historical Lords & Ladies Band 45 by Anne Herries & Elizabeth Bailey

Autor:Anne Herries & Elizabeth Bailey
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 9783733761196
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


2. KAPITEL

John beobachtete Miss Roberts und war bezaubert von ihrem Aussehen, ihrer heiteren Art. Sie plauderte über den Aufenthalt in London und bedauerte, dass sie, da die Wainwrights nicht über die Mittel verfügten, große Feste zu veranstalten, nicht sehr viele Leute kennengelernt hatte. Es war nicht zu überhören, dass sie sich nach einem abwechslungsreichen Leben sehnte und daher gern an den vielfältigen Vergnügungen des ton teilgenommen hätte.

Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, weil die Schwester fröhlich über eine Bemerkung Seiner Lordschaft gelacht hatte. Seit sie mit dem Earl of Massingham vom Ausritt zurückgekehrt war, wirkte sie viel entspannter und lockerer als tags zuvor.

„Ich schlage vor, Sie kommen einmal mit Miss Roberts zu meiner Schwester zu Besuch, Miss Osbourne“, fuhr Maximilian fort. „Falls das Wetter nicht umschlägt, könnten wir eine Landpartie zu den Ruinen der Zisterzienserabtei von Ormond unternehmen. Was halten Sie von diesem Einfall?“

„Ich finde ihn wunderbar!“, warf Amanda eifrig ein. „Spukt es in dem alten Gemäuer?“

„Angeblich“, antwortete Maximilian schmunzelnd. „Die Klosterkirche wurde in den Religionskriegen unter Heinrich VIII. in Brand gesteckt, und man erzählt sich, ein Teil der sich der Vertreibung widersetzenden Mönche sei in den Flammen umgekommen. Seither sollen sie nachts durch die Reste der Basilika, des Kreuzganges und des Abtshauses geistern. Ich bezweifele indes, dass sie Ihnen den Gefallen tun werden, sich zu zeigen, wenn wir dort im Grünen sitzen.“

„Das hoffe ich sehr!“, warf Jane verschreckt ein. „Mir graust es davor, einem Gespenst zu begegnen! Wenn Sie nicht aufhören, Sir, uns solche Schauermärchen zu erzählen, bekomme ich heute Nacht kein Auge zu, und ich befürchte, Miss Roberts wird es nicht anders ergehen.“

„Oh, ich bin kein Hasenfuß“, schaltete Amanda sich lachend ein. „Im Gegenteil! Ich finde es aufregend, in verwunschenen Ruinen herumzuwandern. Leider hatte ich nie das Glück, den Geist zu sehen, der im Hause meiner verstorbenen Großtante umgehen sollte.“

„Ich danke meinem Schöpfer, dass es hier kein Gespenst gibt!“, sagte Jane mit Nachdruck.

„Dann wundert es mich, dass Sie hin und wieder bei meiner Schwester sind“, mischte Maximilian sich lächelnd ein. „Oder wussten Sie nicht, dass bei uns die Graue Frau und der Schwarze Ritter des Nachts durch die Gänge schweben? Sie weint nur und streckt flehend die Hände aus, und er trägt den Kopf in der Hand und stöhnt laut. Nun, wer würde das nicht tun, wenn er sein Haupt vor sich hertragen muss?“

„Sir, ich muss doch sehr bitten!“, äußerte Jane vorwurfsvoll.

„Haben Sie die Gespenster schon gesehen, Mylord?“, erkundigte Amanda sich gespannt.

„Nein, leider nicht“, antwortete er bedauernd. „Der Schwarze Ritter erscheint nur dem Hausherrn und kündigt ihm das baldige Ableben eines Familienmitgliedes an. Und da ich nicht der Besitzer von Ormond Park bin, hatte ich noch nicht das Vergnügen, dem Schwarzen Ritter zu begegnen. Die Graue Dame habe ich jedoch schon einmal gesehen, als ich noch klein war.“

„Wirklich?“ Amanda riss die Augen auf. „Wo ist sie Ihnen über den Weg gelaufen?“

Verschmitzt schaute Maximilian Miss Osbourne an und antwortete im sachlichsten Ton, dessen er fähig war: „Die Graue Dame drang vor mir durch die Wand.“

„Wie schauerlich!“, murmelte Jane. „Das ist doch gar nicht möglich!“

„Oh, doch!“, versicherte Maximilian todernst.



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